Jungzüchterausflug Schweiz

Egal ob Fleckvieh, Brown Swiss oder Holstein, für jeden war beim diesjährigen Jungzüchterausflug etwas dabei. Bevor die Schweiz erreicht wurde gab es zuvor einige informative Zwischenstationen.

In den frühen Morgenstunden des 10. Novembers begaben sich rund 45 Jungzüchter auf den Weg. Der erste Zwischenstopp befand sich in Bramberg (Salzburg) beim Fleckviehzuchtbetrieb Julia und Christian Seber. Im Nebenerwerb arbeiten drei Generationen am Betrieb und die vierte Generation hilft fleißig mit. Gehalten werden im Schnitt 11 Milchkühe in einem komfortablen Anbindestall mit Strohbett und täglichem Auslauf. Ein Teil vom Jungvieh wird auf einem Partnerbetrieb aufgezogen bzw. sind die Kalbinnen im Sommer auf der Alm. Bekannt ist der Betrieb durch die Kuh MAMBA (V: Varta), wo aktuell zwei Stiere (GS EASYBOY und GS DORADO) im Besitz von Genostar sind. Jährlich werden auch 15 bis 20 Stück Jungkühe in Maishofen vermarket.

Weiter ging es Richtung Allgäu zum Berghof Babel, wo auch das Quartier bezogen wurde. Drei Söhne arbeiten miteinander verknüpft auf den Hof.  Neben der Landwirtschaft und einem Landhotel mit Gasthaus bietet der Betrieb auch noch eine Erlebnisgastronomie in der Schaukäserei mit Brauerei und Hofladen an. In der Landwirtschaft werden neben 70 Brown Swiss Kühe samt Nachzucht auch noch Pferde, Schweine, Alpakas, etc. gehalten. Die Milchleistung beläuft sich auf ca. 10.000 kg. Die Tiere werden in einem Melkroboter gemolken. Um qualitativ hochwertigen Käse zu produzieren, werden die Rinder ausschließlich mit Heu, Gras und Getreide gefüttert, denn 90% von der erzeugten Milch wird für die Käserei verwendet. Das Jungvieh verbringt den Sommer auf der Alm. Seit heuer wurde zusätzlich eine neue Alm gepachtet, wo 20 Milchkühe ihren Sommer verbringen und frischer Käse gemacht wird und die Gästebewirtung im Vordergrund steht. 

Die Weiterreise am nächsten Morgen, nach einem hervorragenden Frühstück beim Betrieb Babel, startete zum Holsteinbetrieb Mock in Markdorf, nahe Bodensee. Hier wartete bereits die Betriesbführerin mit ihrer Tochter. Die 130-köpfige Kuhherde wird mit zwei Robotern gemolken. Die Herdenleistung liegt bei rund 11.500 kg Milch. Des Weiteren befindet sich noch das gesamte Jungvieh auf dem Betrieb und jährlich werden auch noch 40 – 50 Stiere aufgezogen. Bekannt ist dieser Betrieb durch den Mox-Sale, eine Ab-Hof-Versteigerung die alle zwei Jahre stattfindet und viele interessante Schmankerl zu bieten hat, nicht nur Kühe oder Jungvieh, sondern auch Embryonenpakete.

Das Highlight dieses Ausflugs gab es dann am Samstagabend beim Großen Preis (GP) von Sargans in der Schweiz, eine internationale Brown Swiss Schau, wo nicht nur Tiere aus der Schweiz, sondern auch aus Österreich, Italien und dem Fürstentum Liechtenstein vertreten waren. In zwölf Gruppen zeigten sie die Rinder von 10 Monaten bis zwei Jahren von ihrer besten Seite. Bei den Einzelentscheidungen gab es oft nur kleine Unterschiede zum Sieg, da sich die Tiere oft sehr einheitlich präsentierten. Das Finale erfolgte mit einer großartigen Lichtshow und bester Stimmung. Ausklang war die Aftershowparty, in einer Halle voller motivierter Jungzüchter, bevor es am nächsten Tag wieder ab in die Heimat ging.

Im Ganzen war es ein sehr gelungenerer Ausflug, von dem jeder für sich, neue Eindrücke verschaffen konnte. Die Betriebsführer gaben viel Information und Wissen an die Jungzüchter weiter. Jeder dieser Betriebe zeigt sich auch immer wieder auf diverse Rinderschauen. Die Leidenschaft zu den Tieren und zum Zuchtwesen begeisterte alle. Auch die Schau beeindruckte mit ihrer einzigartigen Qualität der Tiere.


Cornelia Hiebaum